Ev.- ref. Kirche Visquard
Die Kirche ist vermutlich zwischen 1250 und 1275 fertiggestellt worden.
Ursprünglich hatte sie 4 Gewölbe. Durch Deichveränderungen und Absinken
des Grundwasserspiegels Ende des 18. Jahrhunderts drohten die Gewölbe
einzustürzen. Es wurde eine Holztonnendecke eingezogen. Nur das
Chorgewölbe mit einer Christusdarstellung im Schlussstein blieb
erhalten.
Die Kirche hat einen hellen Chorraum mit 3 Doppelfenstern. In die Ostwand wurde in der Reformationszeit eine Tür eingebrochen.
Die schwarze trapezförmige Grabplatte, die an der Ostwand aufgestellt
worden ist, war ursprünglich die Altarplatte in vorreformatorischer
Zeit.
Chorraum und Kirche werden durch die Balken des ehemaligen Lettners
voneinander getrennt. Auf den Lettner wurde nach der Reformation eine
Empore mit einer Orgel eingezogen.
Die Orgel stammt mit ihrem Prospekt und den Seitenklappen aus dem Jahr
1660. Durch die Niederländische Orgelbaufirma Reil wurde 1969 das marode
alte Werk nahezu komplett entnommen Nur der Prästant ist noch original.
Die Kanzel ist 1729 von einem Emder Sargtischler geschnitzt worden.
Außen an der Kirche über dem Westeingang befindet sich die
bemerkenswerte Sandsteinuhr, die 2002 restauriert wurde. Auf der Uhr
finden sich die Wappen der Stifter, dem ostfriesischen Grafenpaar Edzard
II. und Katharina von Wasa.
Neben der Kirche steht der Glockenturm mit seinem Treppengiebel.
Vermutlich um 1300 erbaut wurde er 2004 komplett restauriert. Im
Glockenturm hängen 2 Glocken: eine Bronzeglocke von 1789 und eine
Stahlglocke von 1958.